Projekt: Afar in Äthiopien

Afar-Nomadenkinder in der Danakil-Wüste in Äthiopien

Seit 2001 fördert das Forum Kinder in Not e.V. Neustetten die Schulbildung für Nomadenkinder in der heißesten bewohnten Region der Erde. Ziel ist es, den Kindern eine bessere Lebensperspektive durch Basisbildung zu geben.

Schulen für Nomadenkinder

Seit über 20 Jahren arbeiten wir mit Valerie Browning von unserer Partner­organisation »APDA daran, die Kinder der Hirtenfamilien vor Ort zu unterrichten. Der Lehrer begleitet die Afar bei der Wanderung und der Unterricht findet ortsnah an einem geeigneten Platz statt.

Tausende von Kindern haben in den letzten zwei Jahrzehnten eine schulische Grund­bildung erhalten. Der Analphabetismus im Wüstengebiet ist deutlich zurückgegangen.

Im letzten Schuljahr finanzierte das Forum Kinder in Not 17 Schulen mit 989 Schüler/innen. Erfreulich ist es, dass sich mittlerweile der Anteil der Mädchen dem der Jungen annähert. 511 Jungen und 425 Mädchen sind zur Zeit in der Schule. Sie werden in drei Klassen­stufen unterrichtet. Die Lehrer nehmen jährlich in den Sommerferien an einer zweimonatigen Fortbildung teil.

Regelmäßig erhalten wir Quartalsberichte unserer Partner­organisation zur allgemeinen Situation und spezielle Ausführungen zu den vom Forum Kinder in Not e. V. unterstützten Schulen.

Wo liegt die Danakil-Wüste?

Die Danakil-Wüste liegt in der Afar-Region im Norden Äthiopiens (Afrika). Sie ist eine der heißesten bewohnten Gebiete der Erde. Um Ihnen eine grobe Orientierung zu erlauben, haben wir hier einen Kartenausschnitt eingeblendet. Das Siedlungsgebiet der Afar ist rot markiert.

Bildung als Prävention

Dort, wo Abgeschiedenheit und Hitze von über 50 Grad Celsius bis dahin nahezu allen Menschen den Zugang zu Bildung verwehrt hat, setzt sich unsere Partnerin, die Krankenschwester und Hebamme Valerie Browning, für die Menschen ein. Viele Ursachen von Krankheiten und Präventionsmöglichkeiten waren den Afar-Familien noch vor einigen Jahren völlig unbekannt.

Deshalb erfolgt die Schulbildung für Kinder mit Alphabetisierung, Lesen und Rechnen. Außerdem erhalten Sie auch frühzeitig Informationen über Krankheits­ursachen, ihr Land, Viehhaltung und Ernährung.

Die Kosten pro Jahr belaufen sich inzwischen auf rund € 17.500,- für Lehrergehälter, Schulbücher, Hefte und Stifte.

Herausforderung Klimawandel

In der Vergangenheit konnten die Afar als Nomaden in der Danakil-Wüste leben. Dies wird durch den Klimawandel drastisch erschwert. Langanhaltende Dürren und episodische Starkregen statt jährlicher Niederschläge verschärfen die Lebens­situation seit Jahren. Wassermangel und Hunger prägen den Alltag.

Die Preise für Grundnahrungsmittel steigen und die Einkommen aus dem Verkauf von Vieh sinken, weil die Tiere mager und schwach sind. Zudem kämpfen die durch Mangel­ernährung geschwächten Menschen mit Krankheiten, wie Masern, Durchfall, Hepatitis und Diphterie. Das Wasser ist zudem meist bakteriell verseucht.

In den vergangenen Jahren stellte das Forum Kinder in Not e.V. deshalb auch Geld für die Versorgung von Kindern mit Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Trinkwasser zur Verfügung.

Fazit

Vor diesem Hintergrund ist fraglich, wie lange die Nomaden ihre traditionelle Lebensweise in ihrer Heimatregion beibehalten können. Deshalb ist es wichtig, Kindern eine Zukunftsperspektive zu geben. Bildung ist der Schlüssel für die Zukunft der Afar Kinder.

„Education is hope!“ sagte Valerie Browning bei Ihrem letzten Besuch in Neustetten im Juni 2022.

Top