Mit dem Wesentlichen zufrieden: Wasser, Nahrungsmittel und einem Dach über dem Kopf

Ein Bericht von Ramona Gresch über die Reise zu den Afar-Nomaden im August 2011

Wenig zum Leben zu haben - daran sind die Nomaden in der Afar-Region im Osten Äthiopiens gewöhnt. Wenn aber über Jahre zu wenig Regen fällt und ihre Tiere verenden, geraten sie in eine Situation, in der sie sich nicht mehr selbst helfen können. Die schleichende Katastrophe war längst vorauszusehen. Wir vom Forum Kinder in Not e.V. haben zügig auf den Appell unserer Projektpartnerin Valerie Browning reagiert und Geld für akute Hilfsmaßnahmen bereitgestellt, um zur Milderung der schwierigen Lage beizutragen. Die besondere Herausforderung ist, dass zu der Dürre in der Region ein Vulkanausbruch hinzukam, der tausenden Menschen das letzte bisschen ihrer Lebensgrundlage genommen hat.

Kurzfristige Maßnahmen

Bei meiner Reise im August 2011 war ich froh zu sehen, dass unsere Partnerorganisation APDA die Voraussetzungen hat, die für die dringend notwendige Hilfe in der Afar-Region gebraucht werden: viele Helfer, sehr gute regionale Kenntnisse, Kontakte zu den Clanältesten und zur Bevölkerung, den Blick für die wesentlichen und sinnvollen Hilfs­maß­nahmen, nützliche Verbindungen zur lokalen Regierung, Erfahrungen sowie viel Energie und Ausdauer.

Zügig wurde die erste Verteilung von Hilfsgütern durchgeführt: Nahrungsmittel für unterernährte Familien und Flüchtlinge, Trinkwasserlieferungen, Verteilung von Matten für den Bau einfacher Hütten. Besonders gut ist es zu sehen, wie gut der Kontakt der Mitarbeiter zu den Afar-Familien ist und dass die erforderliche Hilfe direkt bei den Bedürftigen ankommt. Ich vertraue APDA auch bei dieser großen Aufgabe, dass sie die Spenden in sinnvollen Projekten wirkungsvoll umsetzt.

Wichtig ist es jedoch, dass nachhaltige Hilfsmaßnahmen erfolgen, die die Situation der Nomaden langfristig verbessern. So hatte ich zusammen mit Sven Seifert, dem Geschäftsführer von arche noVa – der auf WASH (Wasser, Sanitär, Hygiene) spezialisierten Dresdner Hilfs­organisation - insbesondere die Wasserversorgung im Blick. Gerade die einsetzende Regenzeit hat deutlich gemacht, welche großen Mengen an Wasser einfach versickern, weil keine Vorrichtungen vorhanden sind, um diese aufzufangen.

Ausblick

In der Danakilwüste gibt es einige Distrikte, in denen noch keinerlei Entwick­lungs­maßnahmen durchgeführt wurden. Einer davon ist Erebti im Norden der Afar-Region. Dort gibt es für die Hirtennomaden nur wenige saubere Wasserstellen. Deshalb muss ein großer Teil der Bewohner einige Monate im Jahr sehr weite Wege zu Trinkwasser zurücklegen oder sich mit versalzenem Wasser aus dem Fluss und einigen Brunnen behelfen. Hier Abhilfe zu schaffen, ist ein Projekt in dem APDA in den kommenden zwei Jahren unterstützt wird. Geplant wurden: Instandsetzung von versalzenen Brunnen, Bau von Regen­wasser­zisternen und ein großer Sanddamm, um das Regenwasser zu speichern.

Es muss gelingen, den Nomaden ihre Lebensgrundlage zu sichern, das heißt, das Überleben ihrer Tiere. Mit genügend Wasserreservoirs können sie Trockenzeiten überbrücken. Wenn ein gewisser Tierbestand gesichert ist, haben die Familien genug zum Leben. Sie verfügen dann über Milch und Getreide, dass sie gegen Tiere eintauschen können. Auf meiner Reise habe ich Hoffnung und Vertrauen gewonnen, dass es möglich ist, den Menschen langfristig ihre Lebensgrundlage zu sichern. Unsere Projektpartner dort wissen was gebraucht wird und können mit unserer finanziellen Unterstützung sehr viel Gutes bewirken.

Wir bedanken uns bei den vielen Spendern, die mit ihren Spenden die Hilfe möglich gemacht haben!

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Afar Fotos:

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Flüchtlingsfrauen in Sodonto Blick auf den Erebti Distrikt Afar Frau an der Kochstelle Frauen mit Säuglingen Ramona bei Familie Ramona am Birkut Flüchtlinge in Sodonto an der Wasserstelle

 

Das Projekt:

»Afar - Äthiopien